Bieberstraße 4
diverse Unterzeichner, Aufruf zur Gründung einer jüdischen Bibliothek und Lesehalle, Hamburg, Oktober 1905 Alice Jankowski, Die Gründung der Jüdischen Bibliothek und Lesehalle
„Dem jüdischen Teil des Publikums muss es ermöglicht sein, sich Kenntnis zu verschaffen über die grossen weltbewegenden jüdischen Ideen, über die vieltausendjährige Geschichte und die eigenartigen Geschicke seines Stammes, über literarische, wissenschaftliche und künstlerische Erzeugnisse der Vergangenheit und Gegenwart, die von Juden ausgegangen oder für jüdische Kreise bestimmt sind.“ (Aus: Aufruf zur Gründung einer jüdischen Bibliothek und Lesehalle, Hamburg, Oktober 1905, veröffentlicht in: Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte.) So heißt es in dem 1905 veröffentlichten Appell, mit dem die Unterzeichnenden die Gründung einer jüdischen Bibliothek und Lesehalle für Hamburg forderten und sich damit in die allgemeine Bücherhallenbewegung einreihten. Ziel war es, breiten Bevölkerungsschichten mittels Lesehallen einen niedrigschwelligen Zugang zu Wissen zu ermöglichen. Eine Bibliothekskommission bereitete die Gründung ab 1908 vor. Die Bibliothek wurde am 1.6.1909 eröffnet, am 10. April wurde ein Abkommen zwischen dem Gemeindevorstand der Jüdischen Gemeinde und dem Verein „Jüdische Bibliothek und Lesehalle“ geschlossen, mit dem sich die Gemeinde dazu verpflichtete, ihre Bücher leihweise der Lesehalle zu überlassen. (Siehe: Alice Jankowski, Die Gründung der Jüdischen Bibliothek und Lesehalle, in: Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte, 22.09.2016.)
Weitere Informationen im Nachschlagewerk „Das Jüdische Hamburg“