Die Online-​Edition zeich­net sich durch eine hohe Nut­zer­freund­lich­keit und um­fas­sen­de Re­cher­che­mög­lich­kei­ten aus und spricht so auch das all­ge­mein in­ter­es­sier­te Pu­bli­kum an. Ver­schie­de­ne Text­sor­ten und Quel­len­ar­ten wie Bil­der, Audio-​ und Vi­deo­do­ku­men­te ver­mit­teln In­for­ma­tio­nen zur deutsch-​jüdischen Ge­schich­te auf ver­schie­de­nen Ver­tie­fungs­ebe­nen. Die Edi­ti­on ist mo­du­lar auf­ge­baut, die Quel­len kön­nen von den Nut­ze­rin­nen und Nut­zern über drei Zu­gän­ge re­cher­chiert wer­den: über einen Zeit­strahl, über eine Karte oder über The­men­mo­du­le.

    Textsorten und Quellenarten


    Die Online-​Edition wirft am Bei­spiel von der­zeit rund 115 Schlüs­sel­do­ku­men­ten the­ma­ti­sche Schlag­lich­ter auf zen­tra­le Aspek­te der lo­ka­len, re­gio­na­len und all­ge­mei­nen deutsch-​jüdischen Ge­schich­te. Die An­zahl der Schlüs­sel­do­ku­men­te ist dabei durch­aus er­wei­ter­bar. Um die Quel­len in ihren his­to­ri­schen Kon­text und die For­schungs­dis­kus­sio­nen ein­bet­ten zu kön­nen, exis­tie­ren un­ter­schied­li­che Text­ebe­nen.

    Über­blicks­cha­rak­ter haben als erste Text­sor­te dabei die Ein­füh­rungs­tex­te zu den der­zeit ins­ge­samt 15 The­men­ka­te­go­rien. Diese Ein­füh­rungs­ar­ti­kel wur­den von ver­schie­de­nen Her­aus­ge­be­rin­nen und Her­aus­ge­bern ge­schrie­ben und sind die in­halt­lich aus­führ­lichs­te und tief ge­hends­te Text­sor­te der Edi­ti­on. An­ders als in einer in Buch­form ver­fass­ten his­to­ri­schen Ein­füh­rung fol­gen sie nicht einem ge­mein­sa­men Nar­ra­tiv und kön­nen auch un­ab­hän­gig von­ein­an­der ge­le­sen wer­den. So wie­der­ho­len sich teil­wei­se the­ma­ti­sche Aspek­te in den ver­schie­de­nen Ein­füh­run­gen, die jede für sich steht und die sich den­noch in­halt­lich er­gän­zen. Die Ein­füh­rungs­tex­te sind die längs­ten Texte die­ser Edi­ti­on. Sie ord­nen die Quel­len der Edi­ti­on in einen grö­ße­ren his­to­ri­schen Zu­sam­men­hang ein.

    Die Aus­wahl der The­men­ka­te­go­rien bie­tet einen mul­ti­per­spek­ti­vi­schen Zu­gang zu den Rah­men­be­din­gun­gen jü­di­schen Le­bens und er­fasst wich­ti­ge Aspek­te in­ner­jü­di­schen Le­bens auf ver­schie­de­nen Ebe­nen, ohne ein Me­t­anar­ra­tiv an­bie­ten zu wol­len. Die Ka­te­go­rien die­nen dazu, die viel­fäl­ti­gen Fa­cet­ten jü­di­schen Le­bens dar­zu­stel­len und jü­di­sche Ge­schich­te nicht auf eine Verfolgungs-​ und/oder Bei­trags­ge­schich­te zu re­du­zie­ren. Aus­gangs­ge­dan­ke der ver­schie­de­nen the­ma­ti­schen Ein­füh­run­gen ist, dass ein be­stimm­ter the­ma­ti­scher Fokus einen Pfad in die deutsch-​jüdische Ge­schich­te schlägt, über den sich wei­te­re Fra­gen ent­wi­ckeln. Wer sich so mög­li­cher­wei­se zu­nächst nur für das Thema „Recht und Po­li­tik“ in­ter­es­siert, ge­langt bei der Lek­tü­re even­tu­ell über Ver­wei­se zu einer Quel­le schließ­lich beim Thema „Frei­zeit und Sport“. Die Aus­wahl der The­men­ka­te­go­rien ver­steht sich zum einen als von den Quel­len her in­duk­tiv – dies gilt bei­spiels­wei­se für Ka­te­go­rien wie „Frei­zeit und Sport“ oder „Kunst und Kul­tur“. Zum an­de­ren ist der Re­dak­ti­on be­wusst, dass ein ge­wis­ses the­ma­ti­sches Grund­ge­rüst, einer his­to­ri­schen Ein­füh­rung gleich, an­ge­bo­ten wer­den muss, wes­halb auch Ein­füh­rungs­tex­te wie „De­mo­gra­phie und so­zia­le Struk­tu­ren“ und „Wirt­schaft und Be­rufs­struk­tur“ an­ge­bo­ten wer­den.

    Die The­men­ka­te­go­rien lau­ten im Ein­zel­nen:
    • De­mo­gra­phie und so­zia­le Struk­tu­ren,
    • Er­in­nern und Ge­den­ken,
    • Er­zie­hung und Bil­dung,
    • Fa­mi­lie und All­tag,
    • Frei­zeit und Sport,
    • Ju­den­feind­schaft und Ver­fol­gung,
    • Kunst und Kul­tur,
    • Mi­gra­ti­on,
    • Or­ga­ni­sa­tio­nen und In­sti­tu­tio­nen,
    • Recht und Po­li­tik,
    • Re­li­gi­on und Iden­ti­tät,
    • Se­far­den,
    • So­zia­le Fra­gen und Wohl­fahrts­we­sen,
    • Wirt­schaft und Be­rufs­struk­tur,
    • Wis­sen­schaft.

    Kern­stück der Edi­ti­on sind als zwei­te Text­sor­te die Quel­len selbst. Die meis­ten der edier­ten Quel­len sind Texte, aber auch die nicht tex­tu­el­len Quel­len wer­den als Texte ge­le­sen. Die Quel­le ist mög­lichst voll­stän­dig ab­ge­bil­det, nur in Ein­zel­fäl­len fin­den sich Aus­schnit­te oder Aus­zü­ge. Die Be­schrän­kung des Um­fangs der Quel­len hat in­halt­li­che und prak­ti­sche Grün­de: Zum einen er­laubt die Kürze, sich in den In­ter­pre­ta­tio­nen in­ten­siv mit ein­zel­nen Aspek­ten aus­ein­an­der­zu­set­zen und etwa auch Sätze oder For­mu­lie­run­gen ge­nau­er in den Blick zu neh­men, die bei län­ge­ren Text­quel­len nicht in der In­ten­si­tät dis­ku­tiert wer­den könn­ten. Zum an­de­ren ist die Kürze dem Me­di­um und den Online-​Lesegewohnheiten ge­schul­det.

    Die drit­te Text­sor­te sind die Quel­len­in­ter­pre­ta­tio­nen. Sie sind ge­wis­ser­ma­ßen der „Tür­öff­ner“ zum Ver­ständ­nis der Quel­len, grei­fen die über­ge­ord­ne­ten The­men aus den Ein­füh­rungs­tex­ten auf und zei­gen we­sent­li­che Ent­wick­lun­gen der jü­di­schen Ge­schich­te kon­kret an der Quel­le. Zu­gleich lie­fern sie eine mög­li­che In­ter­pre­ta­ti­on der vor­lie­gen­den Quel­le.

    Zu Be­ginn jeder Quel­len­in­ter­pre­ta­ti­on steht dabei je­weils eine knap­pe Quel­len­be­schrei­bung, die in we­ni­gen Sät­zen die be­deu­tends­ten Aspek­te und re­le­van­te In­for­ma­tio­nen zur Quel­le her­vor­hebt.

    Auf der tech­ni­schen Ebene gibt es zu jeder Quel­le je­weils eine Tran­skrip­ti­on der Quel­le, was bei In­ter­views, Lie­dern oder schwer ent­zif­fer­ba­ren Hand­schrif­ten hilf­reich, wenn nicht gar not­wen­dig zum Quel­len­ver­ständ­nis sein kann und zu­gleich die Mög­lich­keit zur Voll­text­su­che bie­tet.

    Schließ­lich fin­den sich eng­li­sche Über­set­zun­gen nicht nur der Me­ta­tex­te (der Ein­füh­run­gen wie der In­ter­pre­ta­tio­nen), son­dern auch der Quel­len selbst.

    Die Me­ta­da­ten von Per­so­nen, Orten und Er­eig­nis­sen sind di­rekt in den Do­ku­men­ten aus­ge­zeich­net. Dies er­mög­licht neben ge­ziel­ten Such­an­fra­gen, dass in der Dar­stel­lung auf der Web­site aus­ge­feil­te Re­gis­ter­funk­tio­nen zur Ver­fü­gung ste­hen, die die Po­ten­zia­le einer elek­tro­ni­schen Pu­bli­ka­ti­on aus­schöp­fen. Denn diese Me­ta­da­ten sind zu gro­ßen Tei­len in einem Re­gis­ter hin­ter­legt. In der Ru­brik „Nach­schla­gen“ fin­den sich diese knap­pen Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen, dazu ge­hört auch ein noch er­wei­ter­ba­res Glos­sar sowie wei­ter­füh­ren­de In­for­ma­tio­nen, bei­spiels­wei­se zu einer Per­son, die, wo es sinn­voll ist, auch auf ex­ter­ne Links ver­wei­sen.

    Zugänge


    Die di­gi­ta­le Edi­ti­on bie­tet viel­fäl­ti­ge Zu­gän­ge zu den Quel­len be­zie­hungs­wei­se den Fra­gen der deutsch-​jüdischen Ge­schich­te. Ver­schie­de­ne Wege füh­ren zu den Quel­len sowie den sie in­ter­pre­tie­ren­den Tex­ten. Diese Wege sind über drei Rei­ter mit den Ti­teln „Zeit­strahl“, „Karte“ und „The­men“ an­steu­er­bar. Alle Quel­len sind über die Me­ta­da­ten mit einem Pri­mär­da­tum ver­se­hen. Dies ist in der Regel der fest­stell­ba­re Ent­ste­hungs­zeit­punkt der Quel­le. Bei le­bens­ge­schicht­li­chen In­ter­views und Le­bens­er­in­ne­run­gen hat sich die Re­dak­ti­on dafür ent­schie­den, zwei Daten zu ver­ge­ben – den Zeit­punkt des Ver­fas­sens der Quel­le sowie den fest­stell­bar his­to­risch be­han­del­ten Zeit­punkt. An­hand die­ser Daten sind sie auf einem Zeit­strahl an­ge­ord­net. So kön­nen bei­spiels­wei­se die­je­ni­gen, die sich nicht dia­chron für ein Thema im ge­sam­ten Ver­lauf der neue­ren deutsch-​jüdischen Ge­schich­te in­ter­es­sie­ren, son­dern bei­spiels­wei­se syn­chron für die Ge­schich­te der Ham­bur­ger Juden im 18. Jahr­hun­dert, ziel­ge­rich­tet nach den für sie re­le­van­ten Quel­len su­chen. Die Ent­schei­dung für eine Zeit­leis­te und gegen eine Ein­tei­lung in die gän­gi­gen his­to­ri­schen Epo­chen er­folg­te, um eine Of­fen­heit zu wah­ren, auch an­de­re his­to­ri­sche Zä­su­ren aus­zu­ma­chen.

    Ein zwei­ter Zu­gang führt über eine Karte. So sind die Quel­len neben dem Pri­mär­da­tum auch mit einem Pri­mär­ort – in der Regel dem Ent­ste­hungs­ort der Quel­le – aus­ge­zeich­net, der ihre An­ord­nung in­ner­halb einer Karte er­mög­licht. Da die Edi­ti­on meh­re­re Jahr­hun­der­te um­spannt und somit zahl­rei­che his­to­ri­sche, po­li­ti­sche wie auch na­tur­räum­li­che Ver­än­de­run­gen be­zeugt, ist die Kar­ten­grund­la­ge be­wusst keine his­to­ri­sche, son­dern eine abs­tra­hier­te Karte, die vor allem der räum­li­chen Ori­en­tie­rung die­nen soll und keine his­to­ri­sche Ge­nau­ig­keit be­an­sprucht. In der jet­zi­gen Phase der Edi­ti­ons­ent­wick­lung, in der der Fokus auf Ham­burg liegt, bil­det die Karte aus na­he­lie­gen­den Grün­den vor allem Tref­fer im nord­deut­schen Raum ab.

    Der drit­te Zu­gang zu den Quel­len er­folgt über die The­men, die in Ein­füh­rungs­tex­ten ver­tieft wer­den und in denen be­reits auf da­zu­ge­hö­ri­ge Quel­len ex­pli­zit Bezug ge­nom­men wird. Der je­wei­li­ge Ein­füh­rungs­text ist dabei mit ein­zel­nen Quel­len, die zur The­ma­tik pas­sen, ver­linkt. Auf­grund der Viel­schich­tig­keit ei­ni­ger Quel­len sind diese bei ver­schie­de­nen Ein­füh­rungs­tex­ten hin­ter­legt.