Die Quellenedition stellt keinen geschlossenen Bestand bereit, vielmehr werden nach inhaltlichen Kriterien ausgewählte Dokumente aus verschiedenen Archiven und Einrichtungen einbezogen. Bei längeren Texten oder umfassenden Bilddateien/audiovisuellen Dokumenten werden zentrale Passagen für die Präsentation der Quelle in der Edition ausgewählt. Sofern rechtlich möglich, wird dabei neben der gekürzten (und nach Editionsrichtlinien ausgezeichneten) Version auch die Gesamtquelle dargestellt; liegt die Quelle bereits digitalisiert vor, wird ein entsprechender Link gesetzt. Für die Auswahl ist die Idee der „Schlüsseldokumente“ entscheidend.
Mit dem Begriff der Schlüsseldokumente werden ausgewählte Quellen bezeichnet, die exemplarisch Einblick in historische Zusammenhänge und Ereignisse geben. Schlüsseldokumente werden gewissermaßen als „Türöffner“ verstanden, mit deren Hilfe Geschichte besser und zugleich anschaulicher verstanden werden kann. Dabei handelt es sich sowohl um bekannte – beispielsweise Gründungsstatuten und sonstige Rechtstexte – als auch um bislang wenig beachtete Quellen, wobei immer auf die Repräsentativität des Gesamtkonvoluts geachtet wurde. Die Auswahl der interpretierten und edierten Quellen erfolgte dabei in enger Absprache zwischen Redaktion, Autorinnen und Autoren sowie Herausgeberinnen und Herausgebern.
Folgende Kriterien waren für die Auswahl der bereitgestellten Quellen, die Text-, Bild-, Ton- oder audiovisuelle Dokumente umfassen, zentral.
Die Quelle muss …
- auf größere Geschichten verweisen/Fragen aufwerfen,
- exemplarisch für ein größeres Konvolut von Quellen sein oder aufgrund ihrer
Außergewöhnlichkeit etwas „typisches“ erzählen,
- sich klar einordnen lassen, da umfassende Informationen zur Quelle
(Entstehungszeitraum, Autorin bzw. Autor usw.) vorhanden sind.
Die Grundidee ist hierbei, dass die jeweilige Quelle und der Kommentar eng miteinander verschränkt sein sollen, um möglichst nachvollziehbar Rückbezüge zur Quelle herstellen und Rückschlüsse aus der Quelle ziehen zu können. Die Leserin, der Leser soll sich aufgefordert fühlen, nicht nur der Interpretation zu folgen, sondern auch zu einer eigenen Interpretation angeregt werden. Um dies zu gewährleisten, erschien eine Konzentration auf kurze Textquellen notwendig.