Seit 2024 ist Helena Geibel wissenschaftliche Mitarbeiterin am IGdJ. Bei den Schlüsseldokumenten unterstützt sie derzeit vor allem die Entwicklung und technische Umsetzung der Online-Ausstellungen. Zuvor studierte sie Internationale Literaturen und Anglistik sowie Deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Digital Humanities an der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Die neue Online-Ausstellung „Objektgeschichte(n). Eine Sammlung zur jüdischen Volkskunde“, die in Kooperation mit Jana Reimer vom MARKK realisiert wurde, beleuchtet die bewegte Geschichte einer bislang wenig beachteten musealen Sammlung aus dem frühen 20. Jahrhundert. Im Fokus stehen neun Objekte, die einst Teil der Sammlung der Hamburger Gesellschaft für jüdische Volkskunde waren – von rituellen Alltagsgegenständen bis hin zu kunsthandwerklichen Judaica. Die Ausstellung versucht zwei Perspektiven zu vereinen: eine historische Einordnung der Gesellschaft für jüdische Volkskunde und ihrer Sammlungstätigkeit sowie eine provenienzgeschichtliche Perspektive auf die wenigen erhaltenen Objekte, die sich heute im MARKK befinden.
Die Plakatausstellung „‚Nichts. Nur Fort!‘ Flucht und Neuanfang in Buenos Aires, Montevideo und São Paulo“, die Anna Menny und Björn Siegel ergänzend zur gleichnamigen Online-Ausstellung erarbeitet haben, war seit April 2024 an verschiedenen Orten in Hamburg mit einem umfangreichen Begleitprogramm zu sehen – im Hamburg-Haus, der Bücherhalle Eimsbüttel, im IGdJ sowie zuletzt im KulturKlinker Barmbek. Die 14 Plakate, eine Audiostation sowie Katalog mit zusätzlichen Materialien werfen Schlaglichter auf die komplexe Geschichte von Flucht und Neuanfang in den drei Metropolen Südamerikas und verfolgt dabei auch das Nachwirken bis in die Gegenwart.
Seit September 2024 unterstützt Hauke Heymann das Schlüsseldokumente-Team als studentischer Mitarbeiter und wirkt an der Erschließung und Annotation neuer Quellen für die Online-Edition mit. Zudem unterstützt er uns bei verschiedenen Recherchetätigkeiten. Hauke Heymann studiert Geschichte im Master an der Universität Hamburg mit einem Schwerpunkt auf der Aufarbeitung der Verfolgung von Jüdinnen und Juden sowie Sinti*zze und Rom*nja während der Zeit des Nationalsozialismus.
Ausgehend von der 2022 veröffentlichten Online-Ausstellung: „Nichts. Nur Fort! Flucht und Neuanfang in Buenos Aires, Montevideo und São Paulo“ wird am IGdJ im kommenden Jahr eine Wanderausstellung erarbeitet, die an verschiedenen Standorten in Hamburg gezeigt werden soll. Die Ausstellung wird anhand einzigartiger, persönlicher Dokumente und Fotos deutscher Jüdinnen und Juden die Emigrations- und Fluchtprozesse aus dem nationalsozialistischen Deutschland sowie die Exilerfahrungen in Südamerika ins Zentrum rücken. Anhand der drei südamerikanischen Metropolen Buenos Aires, Montevideo und São Paulo sowie ausgewählter Familienbiografien wird die Ausstellung Fragen des Ankommens, Zurechtfindens und der Zugehörigkeit(en) thematisieren.
Leistungsumfang: Für die Konzeption und das Design von etwa 15 Ausstellungstafeln (DIN A1) mit innovativen Designelementen (z.B. Klappfenster) und einem dazugehörigen Ausstellungskatalogheft sowie -Flyer vergibt das IGdJ einen Werkvertrag in Höhe von 9.000 EUR (inkl. MwSt.). Erwartet werden entsprechende Erfahrungen sowie die Bereitschaft, im Team und in enger Absprache mit den Kurator:innen sowie auf Grundlage des bestehenden Online-Designs die Entwürfe zu erarbeiten. Das Bildmaterial liegt vor, muss aber ggf. für den Druck aufbereitet werden, Texte werden geliefert.
Ausstellungseröffnung ist am 1. April 2024.
Bei Interesse senden Sie bitte Ihr unverbindliches Angebot zusammen mit Referenzen bis spätestens 2. Januar 2024 an: schluesseldokumente(at)igdj-hh.de
Kontakt:
Institut für die Geschichte der deutschen Juden
Dr. Anna Menny / Dr. Björn Siegel
Beim Schlump 83
20144 Hamburg
E-Mail: schluesseldokumente(at)igdj-hh.de
Gestern wurde im Rahmen der Veranstaltung „Persische Juden in Hamburg – eine andere jüdische Nachkriegsgeschichte“ die zehnte Online-Ausstellung unter dem Dach der Schlüsseldokumente gelauncht. Die Ausstellung „Wir sind wegen des Freihandels gekommen…“ Eine andere Nachkriegsgeschichte: Die iranisch-jüdische Gemeinschaft in Hamburg beleuchtet am Beispiel von verschiedenen Familiengeschichten aus der Gruppe der seit den 1950er-Jahren eingewanderten iranischen Jüdinnen und Juden eine andere jüdische Nachkriegsgeschichte, in der sich Migrations- und Wirtschaftsgeschichte verschränken und deren lokaler und zugleich globaler Bezugspunkt für einige Jahrzehnte Hamburg war.
Im Rahmen des diesjährigen Historikertages in Leipzig wurde das am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien in Potsdam angesiedelte und in Kooperation mit dem IGdJ entwickelte Verbundportal Jüdische Geschichte online gelauncht. Auf der Portal-Website können verschiedene digitale Projekte gemeinsam durchsucht werden. Die Schlüsseldokumente sind von Anfang an dabei! Entdecken Sie mehr!
Die meisten jüdischen Flüchtlinge kehrten nach 1945 nicht in ihre ehemaligen Geburts- und Wohnorte zurück. Dennoch erlaubt der Blick auf Fragen von Remigration und Zugehörigkeit ein besseres Verständnis der deutsch-jüdischen Nachkriegsgeschichte. Das neues Quellen-Dossier „(K)ein Zurück? Rückkehr und Remigration nach Hamburg“ widmet sich daher anhand von vielfältigem Quellen genau diesem Aspekt der Stadtgeschichte.
Dank unserer Kooperation mit dem Archiv des Hamburger Instituts für Sozialforschung, dem Staatsarchiv Hamburg, dem Universitätsarchiv Hamburg sowie der Werkstatt der Erinnerung an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte können wir umfangreiches und vielfältiges Quellenmaterial als digitales Faksimile und Transkript präsentieren und gerade in der Zusammenschau die Multiperspektivität und Vielschichtigkeit dieses Themenkomplexes verdeutlichen.
Neben dem Reisetagebuch von Martha Glass aus dem Jahr 1953 finden Sie zum Beispiel einen Briefwechsel zwischen Arie Goral und Erich Lüth, eine Auflistung sogenannter Wiedergutmachungsfälle an der Universität Hamburg, Statistiken über die Rückkehrenden oder ausgewählte lebensgeschichtliche Erinnerungen von Personen, die sich für oder gegen eine Remigration entschieden.
Das Dossier wird in den kommenden Monaten um weitere Quelle ergänzt, so dass sich ein Vorbeischauen immer wieder lohnt!
Sie arbeiten gerne mit historischen Quellen, bringen Erfahrungen aus der Digital History mit und haben vielleicht schon an einer Edition mitgearbeitet?
Wir suchen eine*n studentische*r Mitarbeitende*r mit 37,5 Stunden / Monat zur Unterstützung bei den Schlüsseldokumenten! Mehr Informationen hier.
Unsere neune Ausstellung „Nichts. Nur Fort!“ Flucht und Neuanfang in Buenos Aires, Montevideo und São Paulo zu Emigration nach Südamerika ist online. In sieben Kapiteln wird die schwierige Geschichte von der Entscheidung zur Auswanderung bis zum Nachwirken dieser (familien-)biografischen Zäsur in den drei urbanen Räumen nachgezeichnet: https://juedische-geschichte-online.net/ausstellung/emigration-suedamerika
Im Juli 1942 wurden Jüdinnen und Juden aus Hamburg in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau sowie in das Ghetto Theresienstadt verschleppt. Damit setzten die Nationalsozialisten nach siebenmonatiger Unterbrechung die Deportationen fort, die Tausende per Sonderzug in den Tod führten. An diese historischen Ereignisse, die sich 2022 zum 80. Mal jähren, möchten die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte, die VHS-Gedenk- und Bildungsstätte Israelitische Töchterschule und das Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) mit einer gemeinsam organisierten Veranstaltung am 3. Juli 2022 gedenken.
An diesem Tag wird um 11 Uhr am denk.mal Hannoverscher Bahnhof im Lohsepark eine szenische Lesung unter freiem Himmel am historischen Deportationsort stattfinden. Mitglieder der studentischen Theatergruppe Kalliope Universitätstheater e.V. geben anhand zeitgenössischer Beobachtungen sowie nachträglich verfasster Memoiren von Zeitzeug*innen Einblicke in die historischen Geschehnisse. In Abschiedsbriefen oder Tagebuchaufzeichnungen kommen die Opfer aber auch diejenigen zu Wort, die das Geschehen beobachteten. Denn die Deportationen fanden vor den Augen der Hamburger Stadtöffentlichkeit statt und wurden von dieser auch wahrgenommen.
Wann?
Sonntag, 3. Juli 2022, 11 Uhr
Wo?
denk.mal Hannoverscher Bahnhof, im Lohsepark (Hafencity)
Rückfragen: schluesseldokumente@igdj-hh.de
Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Der Eintritt ist kostenfrei.
Bei schlechtem Wetter bitte Regenkleidung / Regenschirm mitbringen.
Gerade erschien auf dem Portal bildungsgeschichte.de, das sich als eine Platform für bildungshistorische Themen versteht, ein ausführlicher Bericht über die Schlüsseldokumente-Edition. Wir danken Prof. Dr. Ingrid Lohmann, die Herausgeberin der Themenkategorie Erziehung und Bildung ist für diese schöne Würdigung. Hier geht es zu dem vollständigen Bericht.
Eben gerade haben wir die Neuauflage des gemeinsam mit der Kulturbehörde Hamburg entwickelten (digitalen) Stadtplans gelauncht. Die digitale Version verzeichnet über 200 Orte historischen und gegenwärtigen jüdischen Lebens im gesamten Hamburger Stadtgebiet und verknüpft sie zugleich mit weiterführenden Angeboten, insbesondere mit Beiträgen in der Schlüsseldokumente-Edition. Eine Menübox ermöglicht das Filtern der Orte nach bestimmten Themenkategorien. Entdecken Sie selbst und begeben Sie sich auf (unbekannte) Spuren jüdischen Lebens!
Wir suchen Unterstützung im Bereich Digital History am Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg, konkret für die Umsetzung einer Online-Ausstellung im Rahmen der Online-Quellenedition „Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte“.
Ihr Profil umfasst:
Erfahrungen mit Datenverarbeitung in den Geisteswissenschaften bzw. im Bereich Digital Humanities
Das Institut
Das Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg wurde als erste Forschungseinrichtung ihrer Art 1966 in der Bundesrepublik Deutschland gegründet und widmet sich seitdem der Erforschung der (deutsch-)jüdischen Geschichte in ihren lokalen, nationalen und globalen Dimensionen. Die Vermittlung der Forschungsergebnisse an die interessierte Öffentlichkeit ist seit Beginn eine wichtige Säule der Institutsarbeit, seit einigen Jahren werden vor diesem Hintergrund der Bereich der digitalen Projekte beständig ausgebaut und DH-Praktiken in laufende Forschungsprojekte implementiert. Zukünftig stehen vermehrt Fragen wie die Verstetigung und Erweiterung der digitalen Strukturen oder nach der digitalen (Langzeit-)Archivierung auf der Tagesordnung. Zentrales Projekt ist in diesem Zusammenhang die Online-Quellenedition „Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte“ (https://juedische-geschichte-onine.net), unter deren Dach in regelmäßigen Abständen Online-Ausstellungen zu verschiedenen Themen der jüdischen Geschichte publiziert werden. Ziel ist die innovative Präsentation von heterogenem Quellenmaterial für eine breite interessierte Öffentlichkeit.
Hierfür benötigen wir technische Unterstützung und freuen uns über Bewerber*innen (m/w/d), die idealerweise ein historisches Interesse mit umfassenden technischen Kenntnissen und Erfahrungen in der Digital History verbinden und Lust haben, neue Online-Präsentationsformate zu erarbeiten.
Wir freuen uns über Interessensbekundungen bis zum 5. April 2022 und darüber mit Ihnen über eine mögliche Formen der Zusammenarbeit ins Gespräch zu kommen. Das IGdJ begrüßt Bewerbungen qualifizierter Personen – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer und sozialer Herkunft, Religion, Weltanschauung, Alter sowie sexueller Orientierung.
Kontakt: Dr. Anna Menny, schluesseldokumente(at)igdj-hh.de
In Ergänzung zu unserer Online-Ausstellung „Frauenleben. Werk und Wirken jüdischer Frauen in Hamburg“ haben wir einen Rundgang entlang der Wohn- und Wirkungsstätten einiger dieser Frauen entwickelt. Der Spaziergang stellt neun jüdische Frauen vor, die zu unterschiedlichen Zeiten in Hamburg gelebt und gewirkt haben und damit auch Spuren im Stadtraum hinterlassen haben. Der Rundgang wird über die Website Jewish Places vom Jüdischen Museum Berlin angeboten.