Quellenbeschreibung
Das Gemälde „Weiße Bäume in Positano“ aus dem Jahr
1925 kann als das wichtigste Werk Anita Rées während ihrer
italienischen Jahre gelten. Anfang der 1920er-Jahre hatte die Hamburger
Malerin einige Jahre in dem italienischen Ort
Positano
verbracht. Dort befasste sie sich mit der Architektur des Bergnests, mit der
Landschaft und den Einwohnern, die sie in Einzelporträts und Volksleben-Bildern
fixierte. Begeistert von der Quattrocento-Malerei, besonders von den Fresken
Piero della
Francescas in Arezzo, fand sie schließlich zu einem ausgeprägt neusachlichen
Stil. Die „Weißen Bäume in Positano“ zeigen eine Straße, die sich in einer engen Kurve als
Brücke einen Abhang hinauf und hinter Bauten hindurchschlängelt. Das Szenario
wird von Mauern begrenzt. Das Werk bildet einen Höhepunkt in der Reihe der
Positano-Ansichten, war zeitgenössisch aber umstritten. An der
Überlieferungsgeschichte des Bildes, das lange Zeit als verschollen galt, deutet
sich das Schicksal Anita
Rées an, die – obwohl sie sich selbst nie als Jüdin verstanden
hatte – der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik zum Opfer fiel. Heute
befindet sich das Gemälde in der Hamburger Kunsthalle.
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Empfohlene Zitation
Anita Rée, Weiße Bäume in Positano, 1925, veröffentlicht in: Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte,
<https://dx.doi.org/10.23691/jgo:source-156.de.v1> [09.10.2024].