Am 12.7.1934, dem Datum des vorliegenden Briefes, bestand die „Jüdische Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft e.V.“ (hier: Jüd. Ges. f. K. & W.), ein in Hamburg eingetragener Verein, seit sechs Monaten. Sie bot jüdischen Kunstschaffenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die auf Grund der nationalsozialistischen Gesetzgebung ihre Posten verloren hatten, neue Auftrittsmöglichkeiten und damit finanzielle Unterstützung. Leopold Sachse, der 1933 entlassene Intendant des Hamburger Stadttheaters, der heutigen Staatsoper, war der künstlerischer Leiter der Gesellschaft. In seinem Schreiben wandte er sich an Anny Gowa, Bühnen- und Kostümbildnerin, verheiratet mit Ferdinand Gowa. Der Literaturwissenschaftler und Jurist Gowa, hier scherzhaft „mein lieber Mitarbeiter“ genannt, war der Geschäftsführer der Gesellschaft. Sachse teilte Anny Gowa mit, dass ihre eingereichten Kostümentwürfe auf eine sehr positive Resonanz gestoßen seien und nach Abschluss eines Vertrages für die geplante Inszenierung übernommen würden. Im Verlauf einer Korrespondenz im Jahr 1992 hat Anny Gowa der Autorin den Brief in Kopie zur Verfügung gestellt.
Schreiben von Leopold Sachse an Anny Gowa, Hamburg, 12.7.1934, veröffentlicht in: Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte, <https://schluesseldokumente.net/quelle/jgo:source-252> [20.11.2024].