Die Postkarte wurde in den Andenkenläden in
Zinnowitz zusammen mit
den sonst üblichen Ansichtskarten verkauft.
Antisemitisch eingestellte Gäste konnten sie als
Feriengruß an Gleichgesinnte versenden oder sie zum Mitsingen verwenden, wenn
die Kurkapelle von
Zinnowitz das Lied als Abschluss jedes Konzertes intonierte.
Der Verfasser des Liedes ist unbekannt, die Initialen „H. Gr.“ auf der
Postkarte sind nicht eindeutig aufzulösen. Die Postkarte mit dem „
Zinnowitzlied“ wurde im
Jahre 1922 auch dem „
Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen
Glaubens“ zugeleitet, der in seinen Beständen eine eigene Akte
über das Ostseebad
Zinnowitz (Insel
Usedom) führte. Die
erhalten gebliebenen Akten des
Centralvereins befinden sich heute im Sonderarchiv
Moskau. Sie
liegen auch als Mikrofilm-Kopie in den
Central Archives for the History of the
Jewish People in
Jerusalem vor (Kopie
der Postkarte im Bestand CV, Akte 2405). Die hier veröffentlichte Abbildung der
Postkarte wurde der DVD-Sammlung „Spott und Hetze.
Antisemitische Postkarten 1893–1945. Aus der Sammlung
Wolfgang Haney“ (
Berlin
2008) entnommen.