„Kleines Schauspielhaus – Direktion Friedrich Lobe – Spielzeit 1932/33“ steht in elegantem Silberdruck auf der quadratischen schwarzen Broschüre (32 S.), die im August 1932 in Hamburg gedruckt wurde und sich im Besitz der Staats- und Universitätsbibliothek befindet. Eine Zeichnung des Zuschauerraums „nach erfolgter Renovation“ auf der ersten Seite wird gefolgt von einer zweiseitigen programmatischen Selbstbeschreibung, welche die Ambitionen des neuen Theaters erläutert. Es verstehe sich als absolut unabhängig (v.a. in Repertoirefragen), wolle die „noble Hamburger Theater-Tradition“ in die Gegenwart führen und in Kammerspielatmosphäre den schöpferischen Austausch mit dem Publikum suchen. Fett gedruckt stehen die Namen von ehemaligen Mitgliedern des Thalia-Ensembles (Friedrich Lobe, Charlotte Schellenberg, Marianne Wentzel, Eduard Gerdts, Albin Skoda) neben Berliner Berühmtheiten wie Hans Albers, Lucie Höflich, Fritz Kortner und Gustav Gründgens, die allerdings ausdrücklich nicht als „Stargäste“ nach Hamburg kommen sollen. Das abschließende Plädoyer eines nicht genannten Theaterfachmanns für die Schaffung eines „Theaters für den gebildeten Europäer“ fasst den Anspruch des Hauses zusammen. Der Rest des Heftes besteht aus Angaben zur Leitung, einer Liste von zwanzig geplanten Produktionen, Kartenpreisen, Informationen zur „Gesellschaft der Freunde des Kleinen Schauspielhauses in Hamburg e.V.“ sowie sechzehn Portraits von Künstlerinnen und Künstlern und zwei Bühnenbildentwürfen. Eine heraustrennbare Beitrittserklärung zur „Gesellschaft der Freunde“ beschließt die Broschüre.
Kleines Schauspielhaus – Direktion Friedrich Lobe – Spielzeit 1932/33, veröffentlicht in: Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte, <https://dx.doi.org/10.23691/jgo:source-208.de.v1> [21.11.2024].