Im Oktober 1984 erreichte ein Brief aus Jerusalem die Hamburger Stadtverwaltung: Seine vier Unterzeichner informierten darüber, dass sie den Verein ehemaliger jüdischer Bürger Hamburgs gegründet hatten, um gemeinsam aktiv an der geplanten Ausstellung über die jüdische Geschichte der Stadt mitwirken zu können. Sie meldeten sich aus Israel zu Wort, wohin sie 50 Jahre zuvor vor den Nationalsozialisten geflüchtet waren. Sie waren nicht die einzigen, die sich zu einem Ehemaligen-Verein (auch Landsmannschaft genannt) zusammenschlossen. Allerdings stellten die Hamburger eine Besonderheit dar, denn bis zur Fusion 1992 bestand eine zweite Gruppe – der Verein ehemaliger Hamburger, Bremer und Lübecker in Israel mit Sitz in Tel Aviv. Der überlieferte umfangreiche Nachlass zu den Vereinen ermöglicht die Rekonstruktion ihrer Arbeit. Aufbewahrt werden diese Aufzeichnungen und Dokumente im Archiv des Leo Baeck Instituts Jerusalem, mit dem die Protagonisten eng verbunden waren und wo auch das Gründungsschreiben zu finden ist.
Ankündigung der Gründung des Vereins ehemaliger jüdischer Bürger Hamburgs, Oktober 1984, veröffentlicht in: Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte, <https://dx.doi.org/10.23691/jgo:source-292.de.v1> [13.09.2025].