Fünf Zeichnungen warben in verschiedenen Ausgaben des Gemeindeblattes beziehungsweise des Jüdischen Gemeindeblattes für das Gebiet der Hansestadt Hamburg im Winter 1937/38 um Spenden an die Jüdische Winterhilfe. Sie zeigen am Rande die Signatur „Growald“. Hinter dieser Signatur verbirgt sich der Berliner Gebrauchsgrafiker Hans Rudolf Growald.
Die fünf Titel lauteten in Großbuchstaben: „Jeder Kopf denkt an den Eintopf“ – das Bild zeigt einen lachenden Suppentopf mit fünf lachenden Köpfen darüber schwebend und „Ein einfaches Exempel: Sonntagsbraten minus Eintopfgericht gleich Winterhilfsspende“ – diese Rechenaufgabe zeigt einen Topf als Lehrer mit Zeigestock an einer Schreibtafel – sowie „Helft leere Öfen und Töpfe füllen“ – hier weint ein leerer Ofen bitterlich und zeigt einen leeren, ebenfalls weinenden Suppentopf – und zum Schriftzug „Eintopfsammlung“ rührt ein lachendes Männchen als eine Eins gezeichnet mit einem Löffel in einem dampfenden Suppentopf, also eine Art Bilderrätsel für EINTOPF. Als ein Appell an das Jüdischsein steht ernsthaft und abweichend von den vier anderen Zeichnungen der Schriftzug „Jüdische Winterhilfe 1937/1938“ und im Hintergrund ist ein brennender Chanukkaleuchter vor dem Logo der Jüdischen Winterhilfe, ein kombiniertes J auf einem W und darüber ein Davidstern, zu sehen.
Spendenaufruf für die Jüdische Winterhilfe für das Gebiet der Hansestadt Hamburg aus dem Gemeindeblatt, gezeichnet von Hans Rudolf Growald, Hamburg, 1937/38, veröffentlicht in: Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte, <https://dx.doi.org/10.23691/jgo:source-77.de.v1> [21.12.2024].