Nach mehreren antijüdischen Ausschreitungen in
Hamburg verfasste 1834 der dortige jüdische Jurist
Gabriel Riesser im
Auftrag des Comités zur Verbesserung der bürgerlichen
Verhältnisse der Israeliten die „Denkschrift über die bürgerlichen
Verhältnisse der Hamburgischen Israeliten“, die dem
Hamburger Rat als Supplik
übergeben wurde. In dieser 120 Seiten umfassenden Schrift, die als Manuskript
gedruckt wurde, brachte der Verfasser verschiedene
Probleme, die im Zusammenhang mit dem Bürgerrecht
standen, zur Sprache, die er mit einem historischen Rückblick
verband. Der hier ausgewählte Text aus der Denkschrift umreißt in knapper Form
Riessers
Argumentation für die
Gleichstellung der Juden. Er fordert hier die „volle rechtliche
Gleichstellung aller
Staatsbürger ohne Unterschied des Glaubens" als wichtige Voraussetzung für das
Wohl des Staates.
Gabriel Riesser, Denkschrift über die bürgerlichen Verhältnisse der Hamburgischen Israeliten zur Unterstützung der von denselben an Einen Hochedlen und Hochweisen Rath übergebenen Supplik. Als Manuscript gedruckt für die Mitglieder Eines Hochedlen und Hochweisen Rathes und der ebenfalls Hochlöblichen bürgerlichen Collegien, Hamburg 1834, S. 6-7, veröffentlicht in: Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte,
<https://dx.doi.org/10.23691/jgo:source-17.de.v1> [07.12.2024].