Auf sechs Seiten aus einem Notizblock notierte die Kindergärtnerin Eva Warburg die Namen einiger Kinder des von ihr geführten Tagesheims für jüdische Kinder im Hamburger Jungfrauenthal 37, die angesichts der zunehmenden Verfolgung Ende 1938 ins Ausland evakuiert werden sollten. Der Zettel befindet sich heute im Archiv der zentralen israelischen Gedenkstätte Yad Vashem. Laut einem handschriftlichen Verweis in demselben Quellenbestand notierte ihre Mutter Anna Warburg nach der Abreise ihrer Tochter nach Schweden noch die Ziele der Verschickung auf dieser Liste. Auf dem hier dargestellten Ausschnitt sind die Namen zweier Geschwisterpaare und eines Jungen notiert, die nach Schweden gebracht werden sollten.
Sie sind vier von etwa einem Dutzend Kindern, bei denen Schweden als Reiseziel angegeben ist. Insgesamt wurden wohl etwa 500 deutsche und österreichische jüdische Kinder im Rahmen von „Kindertransporten“ nach Schweden gerettet. Diese wurden in enger Zusammenarbeit deutscher und österreichischer jüdischer Hilfsorganisationen mit der Jüdischen Gemeinde Stockholm (Mosaiska församlingen i Stockholm) organisiert. Die Kinder sollten in Schweden in Sicherheit gebracht und ihre Eltern bei der Suche nach Fluchtmöglichkeiten um eine Sorge erleichtert werden. Das Ziel war die Wiedervereinigung mit den Eltern im Exil.
Notizblock von Eva Warburg (1938), veröffentlicht in: Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte, <https://dx.doi.org/10.23691/jgo:source-211.de.v1> [21.12.2024].