Am 24.1.1735 sandte der
sefardische Kaufmann Abraham de Lemos aus
Hamburg die hier
präsentierte Petition an den preußischen König
Friedrich Wilhelm I.
Abraham de Lemos bittet in diesem Dokument den
König um die Aufhebung der Eheschließung seines
Sohnes
Benjamin de
Lemos, Student der Medizin an der preußischen
Universität Halle, mit der
Schwester seines jüdischen Vermieters. Sein Sohn habe sich nach einem
vierjährigen Aufenthalt in
Halle dort ohne Zustimmung des Vaters mit einer
aschkenasischen Frau
verheiratet. Die Argumentation des Vaters gegen die Eheschließung bildet den
Hauptinhalt der Bittschrift. Das Handschreiben entspricht vor allem in Anrede
und Schluss der zeitgenössischen Form einer Petition. Der
König lässt
die Bittschrift an die
Universität Halle zur Stellungnahme senden, diese ist jedoch
nicht überliefert. Wie aber aus späteren Quellen zur Familiengeschichte
ersichtlich ist, hat der
König die Ehe
des
Benjamin de Lemos
nicht aufgehoben. Die Bittschrift im Umfang von drei Seiten befindet sich in
Berlin im
Geheimen Staatsarchiv
Preußischer Kulturbesitz.
Abraham de Lemos, Petition an den preußischen König, Hamburg 1735, veröffentlicht in: Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte,
<https://dx.doi.org/10.23691/jgo:source-43.de.v1> [20.11.2024].